Thursday, July 06, 2006

 

weisheit

so, seit gestern, 13.20 bin ich ein wenig weniger weise.
habe meinen weisheitszahn ziehen lassen. ging schneller als erwartet und nun sitze ich auf dem sofa und habe nen schal um den kopf und eis im sack und im schal...
so richtig klassisch. habe mich mit ponstan vollgepumpt und deswegen keine schmerzen. aber sollte wohl bald auf dem Damm sein.

Habe die Zeit bei der extratel genützt ein paar gute Bücher zu lesen .
1. Fatou Diomé - Der Bauch des Ozeans:
Geschichte einer Exil-Senegalesin welche in Strasbourg lebt und die Geschichte ihres Halbbruder erzählt, welcher voll Fussbalfan ist und unbedingt Fussballprofi in Frankreich werden will. Sowieso ist das ganze Dorf besessen davon, ins Ausland zu emigrieren. Frankreich = das gelobte Land. Denn schliesslich kommen alle die dort waren, (erfolg-) reich zurück. (oder so scheint es zumindest). Nur der Lehrer lehnt sich gegen die Emigrationshysterie auf, und erinnert auch an die negativen Seiten und Geschichten. Doch alle sehen in ihm einen kommunistischen Spielverderber und träumen weiter vom Paradies in Europa.
Fatou erzählt auch von ihrem Leben, sie, die den Sprung nach Frankreich geschafft hat. Erzählt, wie karg und einsam ihr Leben ist, und ihre Familie in Senegal von ihr Unterstützung erwartet. Schliesslich ist sie ja im gelobten Land.

Gute Geschichte. Zeigt unverblümt die Vorurteile die Afrikaner Europa gegenüber haben und umgekehrt... Erinnert mich auch an einen gewissen Druck meiner Familie gegenüber, da mein Vater ja auch aus Polen emigriert ist, und einen Teil seiner Familie zurückgelassen hat.

2. Peter Godwin - Mukiwa. A white boy in Africa.
Autobiografie eines weissen Jungen, der in Rhodesien (jetzt Simbabwe) aufgewachsen ist. Und die ganze Transition von einer weissen Minoritätsregierung zur Unabhängikeit Zimbabwes und schwarzen Mehrheitsregierung miterlebt und mitgestaltet.

Zum Teil sehr aufwühlend. Besonders auch die ethnischen Säuberungen der Shona nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte. Unzählige Morde, Folterungen, Vergewaltigungen, Zerstörung von Häusern, etc. der Ndebele. Die Minderheit im Südwesten des Landes.

Was auch beunruhigend war, ist, dass ich ja in diesem Gebiet im 2004 war und man nichts mehr von dieser schrecklichen Geschichte mitbekommen hat...

Krass wie schnell die Natur die Geschichte verschluckt

3. Waris Dirie - Desert Flower
Autobiografie von einer somalischen Frau, welche als Nomadin aufgewachsen ist. Von der Familie fortgerannt ist, als sie verheiratet werden sollte. Findet Unterschlupf bei der Schwester, welche auch schon davon gerannt ist. Hilft im Haushalt mit. Kann schliesslich mit dem Onkel, welcher Botschafter ist, nach London gehen und dort als Hausmädchen arbeiten. Als die 4 Jahre zu Ende sind, sollte sie wieder zurück nach Somalia. Doch, da sie in diesen 4 Jahren praktisch nichts verdient hat, will sie nicht mit leeren Händen zurückkehren und taucht mehr oder weniger in London unter.

Sie wird Model und erlangt Weltruhm.

Auch noch tolle Geschichte. Sie macht sich auch stark gegen weibliche Genitalverstümmelung, da sie das auch erlebt hat und nicht will, dass diese Praxis weitergeführt wird..

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Ja, das sind so die Bücher die ich gelesen habe. Mittlerweile ist der hobbit on tolkien dran, mal schauen ob ich alle LOTR schaffe..

sonst bewerbe ich mich emsig bei verschiedenen Stellen und bete, das was gutes draus wird

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